ESV Regensburg - HC Forchheim 31:22
Der kurze Höhenflug der Bezirksoberliga-Handballer des HC Forchheim
wurde beim Auswärtsspiel in Regensburg jäh gestoppt. In einer
turbulenten Partie mit vielen unglücklichen Umständen unterlagen
die durch neuerliche Verletzungen gebeutelten Schützlinge von Trainer
Dirk Samel dem Aufsteiger ESV Regensburg mit 22:31 (11:16) und
fielen wieder auf einen Abstiegsrang zurück. Schon in der Anfangsphase
vergrößerten sich die Forchheimer Personalprobleme. Ausgefallen waren
Dominic Hecht und Tobias Radina, nach fünf Minuten konnte Achim Kist
nach einem Zusammenprall nicht mehr weiterspielen. Kurz zuvor hatte
sich Markus Wolf an der Nase verletzt - zum Glück kein Nasenbeinbruch,
wie man zunächst vermutet hatte. Die verbliebene Rumpftruppe, darunter
Mustafa Yeni und Matthias Ochs aus der Zweiten, schrumpfte weiter.
Damit noch nicht Schluss: Torwart Michael Schmitt wurde von den Schiedsrichtern in
der 43. Minute wegen eines angeblichen groben Fouls beim Herauslaufen
aus dem Kreis und den folgenden Zusammenprall mit einem Gegner mit Rot
belegt. Trainer Dirk Samel konnte diese Schiedsrichter-Entscheidung - die ansonsten
gut die Partie leiteten - nicht nachvollziehen. Zweiter Keeper
Moritz Marx bekam 45 Sekunden danach eine Zeitstrafe aufgebrummt, so
dass der HC nur mit drei Feldspielern auf dem Parkett stand, und
Feldspieler Kilian Kiesel musste vorübergehend ins Tor. Der HC
kassierte in dieser Phase innerhalb von
zwei Minuten drei Gegentore. Für die Hausherren war diese
Situation eine perfekte Vorlage. Denn mit einem Sieg bestand für sie
die Chance, bis auf Platz drei vorzurücken. Hätte Forchheim gewonnen,
wären sie ins obere Mittelfeld vorgerückt. Für beide Mannschaften also
ein besondere Anreiz, alles zu geben. Aber wenn, wäre, hätte - zählt
alles nicht. Am Ende stand eine deutliche 22:31-Niederlage - und der HC
ist wieder zurückfallen. Angesichts der angespannten
Personalsituation und der Niederlage ist der HC
perspektivisch erneut unter Druck geraten. Es geht also weiterhin eng
in der Liga zu. Trotz dieser widrigen Umstände ist der HC ordentlich
in die Partie gestartet. Gestützt auf zwei gute Torhüter und einer
soliden Abwehrleistung hielt man lange die Partie offen. Man lag zwar
ständig knapp hinten, aber den Hausherren gelang es zunächst nicht, sich
schon frühzeitig abzusetzen. Dieser Zustand hielt bis zum 11:9. Die
Abwehr wurde nun zusehends wackelige und im Angriff fehlten -
verständlicherweise nach diesen vielen Ausfällen - die Ideen, um sich
gegen die stabile ESV-Defensive durchzusetzen. So gelang dem Gastgeber
bis zum Pausentee eine beruhigende 16:11-Führung. Die zweite Spielhälfte
war ein Spiegelbild der ersten. Angesichts der angespannten
Personalsituation hatte Forchheim nicht mehr die Kraft, um eine Wende
noch herbeizuführen. Die Eisenbahner nutzten diesen Umstand und bauten
ihre Führung kontinuierlich aus. Panikmache ist derzeit unangebracht, da
Forchheim noch genügend Spiele (acht) hat, um sich aus der momentanen
Situation herauszuarbeiten. Im Heimspiel am Samstag gegen den starken
Aufsteiger Neutraubling muss deshalb ein Sieg her. HC:
Schmitt, Marx; Yeni,
Sitzmann, Schulz (3), Ochs (4), Hallmann (4/2), Wolf (7/4), Kist, Zuber
(4), Fürch, Kiesel.
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