Die Handballer des HC Forchheim bejubeln am vierten Spieltag
den vierten Sieg: In einem rassigen und dramatischen Spiel bezwingen die
HC-Handballer den Titelaspiranten von der TS Herzogenaurach mit einer
spielerisch hochklassigen und kämpferisch
starken Leistung und verbauten damit den Gästen den Weg nach
oben. Forchheim bleibt weiterhin punktgleich mit der HSG Niederlindach
Spitzenreiter.
HC Forchheim - TS Herzogenaurach 32:31
"Kompliment an
meine Mannschaft, sie hat all das umgesetzt was wir vorher
besprochen haben und mit großer Leidenschaft gekämpft. Und sie hat es
vor allem verstanden, die Fans mit ins Boot zu nehmen. Zu Beginn des
zweiten Durchgangs hatten wir vorübergehend einen kleinen Durchhänger
und gerieten mit vier Toren (21:24/48.) ins Hintertreffen. Doch die
Mannschaft behielt Disziplin und kam gestärkt aus dem Tief heraus",
betonte der hochzufriedene HC-Trainer Dirk Samel.
Vor dem Spiel hatte man sich eigentlich nicht allzu große Hoffnungen
auf einen Erfolg gemacht. Die Meinungen schwankten zwischen "ja
wir können sie packen, wenn alles gut läuft" und "die sind fast
eine Nummer zu groß für uns". Optimismus gehört nun mal zum
Handballgeschäft. Trotz des Fehlens des formstarken Rückraumspielers
Dominic Hecht verliefen schon die ersten Augenblicke vielversprechend
für die Hausherren. Rasch hatte die starke HC-Rückraumachse mit Tobias
Hallmann, Jakob Sekolec und Matthias Ochs den ersten Kontrapunkt
gesetzt: 4:1 hieß es nach 5 Minuten. Doch rasch zeigte
sich, aus welchem Holz die TSH geschnitzt ist und welche spielerische
Reife die Mannschaft von Spielertrainer Ingo Kundmüller besitzt.
Nach acht Minuten hatten sie bereits den 4:4-Gleichstand hergestellt.
Munter und lebhaft ging die Partie bei hohem Tempo von beiden
Seiten weiter. Zunächst konnte sich keine Mannschaft irgendeinen
leichten Vorteil erspielen, die konsequent verteidigten Abwehrreihen
hüben und drüben wussten dies zu verhindern. Wobei Forchheim häufig
vorlegte und die Gäste umgehend nachzogen. Ab dem 11:11 (19.) schien es
so, als würde der Heimsieben etwas die Puste ausgehen. Die starke
TS-Mittelachse mit Florian Heimpel und den Brüdern Philipp und
Markus Wolf brachte vorübergehend ihr Team mit 11:14 (22.) nach vorne. Samel reagierte sofort und nahm eine Auszeit. Er wies seine Jungspunde
an, ruhig und besonnen weiterzuspielen und auf keinen Fall in Hektik zu
verfallen. Die Maßnahme zeigte sofort Wirkung: Tobias Hallmann ("wir
sind deshalb so stark, weil jeder für jeden kämpft, bei uns herrscht der
Gedenke: nur gemeinsam sind wir stark") per Siebenmeter und der
flinke Linksaußen Yannik Schulz über den Gegenstoß sorgten für den
15:15-Ausgleich. Der offene Schlagabtausch ging weiter in einer
hochklassig und sehr intensiv geführten Partie. Doch bis zum Wechsel war
die Turnerschaft am Drücker, aber Forchheim reagierte prompt und ließ
sich nicht abschütteln. Matthias Ochs hatte erneut ausgeglichen
(17:17/29.), die Gäste schafften mit dem letzten Angriff vor der Pause
den 17:18-Führungstreffer. Mit dem Rückenwind von drei Siegen am Stück
und der Unterstützung der 300 Zuschauer holte sich zunächst der Hausherr
die Führung (19:18) zurück. Forchheim lebte zunächst von einer Reihe von
Siebenmetern. Das starke Rückraumdreieck legte ein atemberaubendes Tempo
vor, stieß dabei immer in die Nahtstellen der Herzogenauracher 6:0-Abwehrreihe, die ihr letztes Abwehrmittel in siebenmeterreifen Fouls sah.
Hallmann erwies sich als sicherer Speziallist. Von insgesamt elf
zugesprochenen Strafwürfen verwandelte er zehn. Nach dem 19:19/34. schien die Samel-Truppe ihre Linie zu verlieren. Hinten verteidigte man nicht mehr
so konsequent und vorne fehlte die Entschlossenheit im Abschluss.
Herzogenaurach roch Lunte und zog folgerichtig auf 21:25 davon.
TSH-Spielertrainer Ingo Kundmüller analysierte: "Wir hatten 40
Minuten das Spiel in der Hand und haben es durch individuelle Fehler
wieder aus Hand gegeben." Eine Vorentscheidung? Mitnichten! Forchheim
mobilisierte noch einmal alle Kräfte. Samel: "Gerade in kritischen Phasen
ist Torwart Marcel Elsner über sich hinaus gewachsen und hat uns mit
glänzenden Paraden im Spiel gehalten." Die wieselflinken Ochs und Sekolec sorgten immer wieder für Verwirrung in der Gästeabwehr. Die
Folge: Nach 53 Minuten hatte man den 28:28-Gleichstand geschafft, die
Halle stand Kopf. Es folgte eine dramatische Schlussphase. Ochs und
Hallmann bringen den HC mit 30:28/55. nach vorne. Die Turnerschaft
kämpft um ihr Renommee, um den Anschluss an die Spitze. Heimpel und
Kundmüller gelingt der 30:30-Ausgleich (57.), atemstille herrscht in der
Halle. Es wird auf beiden Seiten mit letzter Leidenschaft gekämpft.
Sekolec trifft zur erneuten Führung (31:30/57.) und Sitzmann hat
die Chance alles klar zu machen, vergibt aber den Konter und die Gäste
gleichen zum 31:31 (59:18 Min.) durch Heimpel aus. Der HC im
Ballbesitz. Die Frage: Spielt er die restliche Zeit aus und
versucht kurz vor Schluss noch den Siegtreffer, oder verliert er den
Ball und kassiert noch einen Gegentreffer? Nein, er spielt die aus und
Hallmann setzt mit seinem 16. Treffer den Schlusspunkt unter einer
hochspannenden und prickelnden Handballpartie zweier Mannschaften, die
sich auf Augenhöhe gegenüber standen. 2. HC-Vorstand Lothar Rauscher
fasste die Partie so zusammen: "Hochklassig, hochdramatisch, wir haben
das glücklichere Ende gehabt. Tolles Spiel, tolles Publikum und
ordentliche Schiedsrichter." HC:
Elsner, Schmitt; Engel, Sitzmann (1), Schulz (3), Mückusch, Sekolec (4),
Kiesel (2), Hallmann (16/10), Ladwig, Ochs (6), Fürch TSH:
Manz,
Schauer; Hirning, Janson (3), Wonner, Kundmüller (4), Auer (1), Benz
(1), P. Wolf (6), M. Wolf (3), Hettchen (2), Neumann (1), Karg (2), Heimpel (8/4)
Weitere Stimmen zum Spiel: Trainer Hankel von der HSG Niederlindach:
"Es hat die leidenschaftlichere Mannschaft gewonnen, sie hat mehr
Kampfgeist investiert und verdient gewonnen." HC-Mannschaftsbetreuer
Günter Hallmann: "Persönlich habe ich auf ein Unentschieden getippt, die
Mannschaften haben in kämpferischen Hinsicht alles gegeben. Dass wir
am Ende gewonnen haben, freut mich für unsere Mannschaft, die so
aufopferungsvoll gearbeitet hat."
he
siehe auch
Bericht in den NN Forchheim
Bericht in den NN Herzogenaurach
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