HC Forchheim - ESV Regensburg 25:20
Viel Leidenschaft und Kampf in der Realschulhalle - HC
Forchheim behält gegen Regensburg kühlen Kopf Zum 16.
Spieltag gab der ESV Regensburg in der Realschulhalle sein Gastspiel.
Die Mannschaft von Dirk Samel wollte sich gegen den derzeit Siebten der
Tabelle unbedingt für die knappe Hinspielniederlage revanchieren. Damals
trat der HC mit einem Minikader an, und so war der Trainer froh, diesmal
eine besser besetzte Bank zur Verfügung zu haben. "Es sind zwar nicht
alle Mann an Bord, aber wir haben deutlich mehr Optionen als im
Hinspiel. Wenn wir von Beginn an die Leistung vom letzten Spieltag
abrufen, sollten wir das Spiel gewinnen können", so seine vorsichtig
optimistische Prognose vor dem Anpfiff. Die Vorsicht war nur zu
berechtigt, denn die Domstädter - durchaus noch mit Abstiegssorgen im
Gepäck - zeigten vom Anpfiff weg, dass sie der erwartet unbequeme Gegner
waren. Die Zuschauer sollten ein kampfbetontes und höchst emotionales
Spiel erleben, bei dem das handballerische Niveau zwar zu kurz kam, was
dem Unterhaltungswert aber keinen Abbruch tat.
Die Gäste konnten
1:0 in Führung gehen, der HC glich aus. Das wiederholte sich bis zum
3:3, bevor der ESV ab der 10. Minute erstmals mit zwei Toren vorn lag.
Das Problem der Gastgeber an diesem Tag war schon zu diesem Zeitpunkt
deutlich sichtbar. Der ESV konnte allzu leicht Lücken in die Abwehr
reißen. Im Angriff ließen die HCler reihenweise beste Möglichkeiten aus,
was zum Teil auch dem gut aufgelegten Regensburger Torhüter geschuldet
war. Eine 2-Minuten Zeitstrafe des HC nutzten die Gäste konsequent
(0:2), so dass sich Trainer Samel genötigt sah, eine Auszeit zu nehmen.
Allein die Eisenbahnsportler zeigten sich davon wenig beeindruckt und
konnten eine weitere, bei den Gastgebern sehr umstrittene Zeitstrafe
nutzen, sich bis zur 23. Minute mit vier Toren abzusetzen (7:11).
Forchheim aber hielt dagegen. Trainer Samel hatte mittlerweile die
Abwehr umgestellt und jetzt waren es die Regensburger, die anfingen mit
den Schiedsrichtern zu hadern. Forchheim konnte dies nutzen und sich
wieder auf 10:11 in der 26. Minute herankämpfen. Aber symptomatisch für
den hektischen Spielverlauf, in der Schlussphase der ersten Halbzeit
fiel nur noch ein Tor. Die letzte gute Gelegenheit zum Anschlusstreffer
wurde vergeben, so dass es mit 10:12 in die Kabinen ging.
Nachdem
sich dort die Gemüter etwas beruhigt hatten, fordert der Trainer von
seiner Mannschaft, sich auf keinen Fall weiter von der hektischen
Atmosphäre anstecken zu lassen. Damit würde sich die Qualität des
eigenen Spiels deutlich verbessern lassen. Das wurde von seiner
Mannschaft offensichtlich gut verstanden, wie sich im weiteren Verlauf
des Spiels zeigen sollte. Das Schiedsrichtergespann hatte keinen
leichten Stand in dieser Begegnung, und vor allem die Oberpfälzer sahen
das Duo jetzt mehr und mehr als dritten Gegner an. Dies zeigte sich
deutlich am Zeitstrafenkonto beider Teams. Auf Seiten des HC gab es vier
2-Minuten Strafen (davon drei Halbzeit eins), während des ESV deren neun
erhielt (sieben in Halbzeit zwei). Der HC konnte in der 36. Minute nach
langer Zeit wieder ausgleichen (13:13). Weitere fünf hektische Minuten
später wurde mit einem Tempogegenstoß erstmals eine viel bejubelte
Führung erzielt (15:14). Gegen leidenschaftlich kämpfende Gäste tat sich
der HC im Angriff weiter schwer, konnte sich aber in der 50. Minute
erstmals mit zwei Toren leicht absetzen (20:18). In der äußerst
turbulenten Schlussphase gelang es dem HC, den Widerstand der Gäste mit
einem 5:2 Lauf endgültig zu brechen. Die zahlreichen Anhänger der
Forchheimer bejubelten am Ende einen 25:20 Sieg in einem Spiel, in dem
der Adrenalinspiegel in der Halle nach dem Abpfiff deutlich höher lag
als normal üblich. "Hektik, Krampf und Kampf, aber Hauptsache
gewonnen", so der Coach kurz nach dem Spiel. "Schöner Handball sieht
sicher anders aus, aber das war heute zweitrangig. Meine Jungs haben in
der zweiten Halbzeit einen halbwegs kühlen Kopf bewahrt. Das war nicht
leicht, aber sicher mit spielentscheidend. Nur acht Gegentore in der 2.
Hälfte, das ist ok. Aber im Training nächste Woche gilt es trotzdem
einiges anzusprechen. Gegen Nabburg-Schwarzenfeld müssen wir wieder
deutlich mehr zeigen, um eine reelle Siegchance zu haben." Der HC
verbessert sich auf den dritten Tabellenplatz (9 Minuspunkte) und
empfängt nächsten Samstag mit der HSG Nabburg/Schwarzenfeld den
unmittelbaren Tabellennachbarn (10 Minuspunkte), gegen den man im
Hinspiel 31:34 verlor.
HC Forchheim: Frank Albrecht, Tobias
Lengenfelder; Florian Schindler (7/2), Julius Sitzmann, Andreas Mückusch
(3/1), Jakob Sekolec (4), Hendrik Epp (1), Kilian Kiesel (1), Tobias
Hallman (4), Michael Klingert, Dominic Hecht (5)
te
siehe auch
NN-Liveticker zum Nachlesen
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